Jean Cocteau, geboren am 5. 7. 1889 in Maisons-Laffitte in der Nähe von Paris. Mit sechzehn Jahren bereits veröffentlicht er Gedichte, die in Paris mit Bewunderung aufgenommen werden. 1912 lernt er nacheinander den Schriftsteller André Gide, den Komponisten Igor Strawinsky und den Impresario Serge de Diaghilev kennen. Letzterer stellt mit der Provokation “Étonne-moi” (Setz mich in Erstaunen) die Vorbedingung für eine mögliche Zusammenarbeit. Eine von ihm selbst als schicksalhaft bezeichnete Freundschaft verbindet ihn von 1916 an mit Pablo Picasso. 1917 macht er sich zum Sprecher des “Groupe des six”, dem so fortschrittsbetonte Künstler wie Darius Milhaud, Georges Auric, Arthur Honegger und Francis Poulenc angehören. Die Begegnung mit dem jungen Literaten Raymond Radiguet veranlaßt ihn zur Rückkehr zu einer fast klassischen Ästhetik des Einfachen. Als dieser 1923 den Freitod wählt, gerät Cocteau in eine schwere Krise; er beginnt, Opium zu nehmen. Nach seiner Genesung arbeitet er an der Erneuerung der wichtigsten künstlerischen Formen. 1931 führt er Regie in seinem ersten Film; bereits zuvor hatte er damit begonnen, Teile seiner Werke eigenhändig zu illustrieren; ab 1950 betätigt er sich zeitweise als Freskenmaler in England und Frankreich. Jean Cocteau stirbt am 11. 10. 1963 in Milly-la-Forêt bei Paris.
* 5. Juli 1889
† 11. Oktober 1963
von Heinz Klüppelholz